hGH, Human Growth Hormone (STH)
Anforderung
Li-Heparin-Plasma oder Serum (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Routineuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, werktags
Akkreditierung
Referenzintervall
♀ | 0,12 | - | 7,79 | ng/ml | bis 11 Jahre |
♂ | 0,09 | - | 6,29 | ng/ml | bis 11 Jahre |
♀ | 0,12 | - | 8,05 | ng/ml | bis 18 Jahre |
♂ | 0,08 | - | 10,80 | ng/ml | bis 18 Jahre |
♀ | 0,13 | - | 9,88 | ng/ml | bis 78 Jahre |
♂ | ≤ | 2,47 | ng/ml | bis 80 Jahre | |
♀/♂ | keine Angaben | ab 80 Jahre |
Präanalytik
CAVE!
ECLIA Methoden nutzen die Streptavidin-Biotin Technologie!
In supraphysiologischen bzw. therapeutischen Dosen eingenommenes Biotin kann zu einer Verfälschung von Testergebnissen führen, welche auf der Streptavidin-Biotin Technologie basieren. Weitere Informationen erhalten Sie über die Leitstelle des Zentrallabors beim zuständigen Laborarzt.
Stabilität
- 20-25 °C
- 8 Stunden
- 2 - 8 °C
- 1 Tag
- -20 °C (± 5°C)
- 1 Monat
Nur einmaliges Einfrieren möglich. [3]
Analytik
Bestimmung durch Elektrochemilumineszenz-Immunoassay am Cobas® 8000, Modul e 801 (Roche).
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- Abklärung von Minderwuchs im Kindesalter
- Therapiekontrolle bei Wachstumshormonsubstitution
- Abklärung von Hochwuchs, Gigantismus
- Verdacht auf Akromegalie, Verlaufskontrolle bei Patienten mit Akromegalie [1]
- Abklärung von Hypoglykämien
- Z.n. Schädel-Hirn-Trauma
- Bestimmung bei Provokationstests
- Verdacht auf ektope HGH- oder GHRH-Produktion [2]
med. Bewertung
Erhöhte Werte bestehen häufig bei Akromegalie und hypophysärem Hochwuchs. Zur Diagnose dieser Erkrankungen ist allerdings ein Suppressionstest mit pathologischem Ausfall existentiell. Liegt der Basalwert von hGH bei <1 ng/ml, ist ein hGH-Exzess jedoch unwahrscheinlich. Falsch hohe Werte werden verursacht durch: Hypoglykämie, Stress u.a.. [2]
Erniedrigte Werte alleine (ohne Durchführung eines Stimulationstests) sind nicht beweisend für eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz. Hier ist die Durchführung eines Stimulationstests obligat. Liegt der Basalwert jedoch hochnormal, so ist ein relevanter hGH-Mangel unwahrscheinlich. Falsch niedrige Werte können durch einen schlecht eingestellten Diabetes mellitus hervorgerufen werden. [2]
Ein hGH-Mangel ergibt sich meist aus einer persistierenden kongenitalen oder genetischen Störung sowie aus Erkrankungen der Hypothalamus-Hypophysen-Achse [1].
Weiterführende Diagnostik (Auswahl):
- GHRH-Stimulationstest
- Arginin-Belastungstest
- Insulin-Hypoglykämie-Test [2]
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, Labor und Diagnose 2020, Frankfurt 2021, Online-Ausgabe (aufgerufen am 30.03.2022), Kapitel 35, www.labor-und-diagnose-2020.de/k35.html
- [2] Christoph Niederau und Bernhard Otto Böhm, Klinikleitfaden Labordiagnostik, Elsevier GmbH, 2021, 7. Auflage, S. 375 f.
- [3] Roche Diagnostics GmbH, Elecsys hGH (07027486500V8.0), Version 2021-11 V 8.0 Deutsch, 2021, S. 2