Prot. C-Akt., Protein C-Aktivität
Anforderung
Citrat (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Spezialuntersuchung: max. 1/Woche
Akkreditierung
Referenzintervall
♀/♂ | 43.0 | - | 102.0 | % | bis 7 Monate |
♀/♂ | 59.0 | - | 103.0 | % | bis 13 Monate |
♀/♂ | 71.0 | - | 125.0 | % | bis 6 Jahre |
♀/♂ | 75.0 | - | 120.0 | % | bis 11 Jahre |
♀/♂ | 70.0 | - | 131.0 | % | bis 19 Jahre |
♀/♂ | 70.0 | - | 140.0 | % | ab 19 Jahre |
Präanalytik
Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).
Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:
- Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
- Kurze Stauzeiten einhalten.
- Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
- Citratblut nicht zuerst abnehmen.
- Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
- Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
- Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden.)
- Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.
Analytik
Die Protein-C-Aktivität wird mit einem chromogenen Test bestimmt.
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- Anamnese mit venösen und arteriellen Thromboembolien vor dem 50. Lebensjahr
- familiäre, insbesondere jugendliche Thromboseneigung
- wiederholte venöse Thrombosen
- Thrombosen mit ungewöhnlicher Lokalisation
- Thrombosen in der Schwangerschaft, im Wochenbett oder bei Einnahme von Ovulationshemmern
- Purpura fulminans
- Sepsis und DIC
- Vor Beginn einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten
- Verlaufskontrolle bei der Substitution mit Protein-C-Konzentrat
med. Bewertung
Angeborener Protein-C-Mangel: selten, ca. 5 % in Thrombosekollektiven, Prävalenz in der Normalbevölkerung < 1 %.
Häufig erworbener Protein-C-Mangel: unter Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten, bei Vitamin-K-Mangel, frischer Thrombose, DIC, Sepsis, Leberfunktionsstörungen, entzündlichen Darmerkrankungen.
Zur Diagnosesicherung eines hereditären Protein-C-Mangels sind Wiederholungsanalysen notwendig, möglichst incl. Kontrolle weiterer Familienangehöriger. Ggf. ist eine Protein-C-Genotypisierung notwendig.
Eine beispielhafte Übersicht von Einflussgrößen und Störfaktoren zeigt folgende Tabelle:
Protein C | Aktivität | Antigen | |||
Typ I Hereditärer Mangel | ↓ | ↓ | |||
Typ II Hereditärer Mangel | ↓ | ↔ | |||
Schwangerschaft | ↑/↔ | ↑/↔ | |||
Östrogen-Therapie (z.B. Kontrazeptiva) | ↑/↔ | ↑/↔ | |||
Leberinsuffizienz | ↓ | ↓ | |||
VKA/Vitamin K Mangel | ↓ | ↓ | |||
DOAKs | ↔ | ↔ | |||
Faktor V Leiden (Homo-/Heterozygotie) | ↔ | ↔ | |||
Lupus Antikoagulans | ↓ | ↓ | |||
Emicizumab | ↔ | ↔ | |||
Abkürzungen: | |||||
VKA: Vitamin K Antagonisten | |||||
DOAKs: Direkte orale Antikoagulanzien | |||||
Quellen: | |||||
16.21 Protein C, Protein S, APC, F V-Leiden, Prothrombin G20210A, In: Thomas L, 2022: Labor & Diagnose; Release 4 | |||||
Hämostaseologie für die Praxis, Schattauer Verlag 2010 2. Auflage | |||||
Gerinnungskompendium, Barthels, von Depka, Thieme Verlag Stuttgart 2. Auflage 2003 | |||||
Aktuelle Packungsbeilagen der jeweiligen Tests | |||||
Emicizumab Packungsbeilage |
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage.
- [2] Appel I.M. et al. Age dependency of coagulation paramters during childhood and puberty. JTH 2012; 10: 2254 - 63.