Anforderung

Untersuchungsmaterial

EDTA (mind. 1 ml)

Messmethode

Berechneter Wert

Bearbeitungszeit

  • Basisuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, täglich

Akkreditierung

Messgröße ist akkreditiert durch die DAkkS (Details).

Referenzintervall

♀/♂  3,5 - 5,4 % bis 4 Tage  
♀/♂  1,1 - 2,4 % bis 31 Tage  
♀/♂  2,1 - 3,5 % bis 61 Tage  
♀/♂  1,6 - 2,7 % bis 181 Tage  
♀/♂  1,0 - 1,8 % bis 2 Jahre  
♀/♂  0,8 - 1,4 % bis 6 Jahre  
♀/♂  1,0 - 1,9 % bis 12 Jahre  
♀/♂  0,9 - 1,5 % bis 18 Jahre  
♀/♂  0,4 - 1,4 % ab 18 Jahre  

Präanalytik

Die Bestimmung der Retikulozyten kann durchgeführt werden, wenn gleichzeitig auch ein kleines Blutbild angefordert wird.

Stabilität

Stabilität des Analyten in der Primärprobe für ausgewählte Temperaturbereiche:
Raumtemperatur
8 Stunden
2-8 °C
48 Stunden

Analytik

Die Messung der Retikulozyten erfolgt am XN9000 (Sysmex).

Messunsicherheit

Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.

Allgemeines zum Analyten

Die Retikulozyten-Zahl wird als Summe dreier Zellgruppen berechnet: junge Retikulozyten mit hoher Fluoreszenzintensität (HFR), mittelalte Retikulozyten (MFR) und alte Retikulozyten (LFR).

Indikationen

  • Evaluation der Erythropoeseleistung des Knochenmarks
  • Abklärung bei Verdacht auf Anämie
  • Verlaufskontrolle bei hämolytischen Anämien
  • Verlaufskontrolle nach Substitutionstherapien (z. B. mit Eisen, Vitamin B12, Folsäure oder Erythropoetin)
  • Abklärung bei Verdacht auf hämatologische oder onkologische Erkrankungen
     

med. Bewertung

Bei einer effektiven Erythropoese korreliert die Retikulozyten-Konzentration im peripheren Blut direkt mit der Regenerationsfähigkeit der Erythropoese. Physiologisch ist eine Ausreifungszeit der Zellen von vier Tagen, davon drei Tage im KM und ein Tag in der Peripherie. Auf diesem Verhalten beruht die klinische Bewertung der Retikulozytenzahl.
Unter pathologischen Bedingungen, z.B. bei Anämie, kommt es zu Veränderungen durch beschleunigte Ausschwemmung mit einer entsprechend längeren Verweildauer im zirkulierenden Blut.

Das vorzeitige Auftreten der (unreiferen!) Retikulozyten im peripheren Blut führt auch zu Verschiebungen des Verhältnisses von Retikulozyten zu Erythrozyten in Abhängigkeit vom Hkt als Indikator für das Ausmaß der Anämie.
Aus diesem Grund wurden verschiedene Retikulozyten-Indizes eingeführt, die es ermöglichen, unter Berücksichtigung von Korrekturfaktoren für den einzelnen Patienten die tatsächliche Erythropoese-Kapazität zu beurteilen.
 

Labor

Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf

Quellen, Literatur und Verweise

  • [1]    In: Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage

letzte Aktualisierung am 15.04.2019