LA, Lupus-Antikoagulanz
Synonyme: Anti-Phospholipid-AK
Anforderung
Citrat (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Spezialuntersuchung: max. 1/Woche
Akkreditierung
Referenzintervall
Präanalytik
Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).
Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:
- Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
- Kurze Stauzeiten einhalten.
- Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
- Citratblut nicht zuerst abnehmen.
- Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
- Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
- Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden.)
- Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.
Analytik
Die Screening- und Bestätigungsteste auf Lupusantikoagulanzien basieren auf einer lupus-sensitiven aPTT und einem dRVVT-Test.
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- V.a. ein Antiphospholipid-Syndrom (APS)
- Abklärung einer unklaren aPTT-Verlängerung
- Abklärung im Rahmen einer Thrombophilie-Diagnostik
- Unklare arterielle und venöse Thrombosen
- V.a. Autoimmunerkrankungen (u.a.Lupus erythematodes)
- Abklärung rezidivierender Aborte
- Thrombozytopenie unklarer Ursache
med. Bewertung
Die häufigsten erworbenen Inhibitoren des Gerinnungssystems sind Lupus-Antikoagulanzien (LA). Sie gehören wie die Anti-Cardiolipin-AK und Anti-β2-Glykoprotein-I-AK zu einer sehr heterogenen Gruppe von Anti-Phospholipid-AK.
Laborchemisch findet sich typischerweise eine Verlängerung Phopholipid-abhängiger Gerinnungstests, wie z.B. der lupus-sensitiven aPTT. Es gibt jedoch keinen einfachen Standardtest zum Nachweis von LA, so dass zur Diagnostik von LA eine Kombination von unterschiedlichen Screening- und Bestätigungstests eingesetzt werden müssen.
Zum sicheren Nachweis oder Ausschluss von LA wird zudem eine Kontrolle nach ca. 12 Wochen empfohlen.
Im Rahmen der APS-Diagnostik sollte zusätzlich die immunologische Bestimmung von Phospholipid-Antikörpern, insbesondere Anti-Cardiolipin-AK und Anti-β2-Glykoprotein-I-AK erfolgen.
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage.