Anforderung

Untersuchungsmaterial

Citrat (mind. 1 ml)

Messmethode

Photometrie

Bearbeitungszeit

  • Anforderung bei Lebensgefahr: Befund nach 45 Minuten, täglich
  • Anforderung auf Notfall: Befund nach 60 Minuten, täglich
  • Basisuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, täglich

Akkreditierung

Messgröße ist akkreditiert durch die DAkkS (Details).

Referenzintervall

♀/♂  78.0 - 129.0 % bis 7 Monate  
♀/♂  88.0 - 132.0 % bis 13 Monate  
♀/♂  97.0 - 129.0 % bis 6 Jahre  
♀/♂  97.0 - 122.0 % bis 11 Jahre  
♀/♂  93.0 - 122.0 % bis 19 Jahre  
♀/♂  79.0 - 112.0 % ab 19 Jahre  

Präanalytik

Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).

Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:

  • Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
  • Kurze Stauzeiten einhalten.
  • Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
  • Citratblut nicht zuerst abnehmen.
  • Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
  • Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
  • Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden.)
  • Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.

Analytik

Die Diagnostik wird mit einem Thrombin-basierten Antithrombin-Test durchgeführt.

Therapeutische Dosen von direkten Thrombin-Inhibitoren (Argatroban, Dabigatran u.a.) führen somit zu einer falsch-hohen Antithrombin Aktivität.

 

Messunsicherheit

Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.

Indikationen

  • Verdacht auf Antithrombin-Mangel
  • DD bei thrombophiler Diathese
  • Diagnostik/Monitoring bei DIC
  • Monitoring einer Antithrombin-Therapie
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nephrotisches Syndrom
  • HELLP-Syndrom

med. Bewertung

Angeborener Antithrombin-Mangel (Risikofaktor für Thromboembolien)

Hinweis:
Zur Sicherung der Diagnose eines angeborenen Antithrombin-Mangels sind Mehrfachbestimmungen in Intervallen notwendig, inkl. einer Bestimmung der Antithrombin-Konzentration sowie möglichst auch einer Familienuntersuchung.

Häufiger ist jedoch der erworbene Antithrombin-Mangel bei Leberparenchymschaden, Proteinverlust-Syndromen, Verbrauchskoagulopathie, Sepsis, Präeklampsie, postoperativ, Heparintherapie, Östrogentherapie.

Eine erhöhte Antithrombin-Aktivität hat keine klinische Relevanz.

Labor

Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf

Quellen, Literatur und Verweise

  • [1]    Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage.
  • [2]    Appel I.M. et al. Age dependency of coagulation paramters during childhood and puberty. JTH 2012; 10: 2254 - 63.

letzte Aktualisierung am 23.03.2022