APC-R, APC-Resistenz
Anforderung
Citrat (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Spezialuntersuchung: max. 1/Woche
Akkreditierung
Referenzintervall
APC-Ratio > 2,10
Präanalytik
Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).
Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:
- Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
- Kurze Stauzeiten einhalten.
- Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
- Citratblut nicht zuerst abnehmen.
- Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
- Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
- Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden.)
- Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.
Analytik
Der Nachweis einer APC-Resistenz erfolgt durch die Bestimmung der aPTT ohne und mit Zusatz von aktiviertem Protein C (APC) und Beurteilung des Quotienten aus beiden Messungen (APC-Ratio).
Typischerweise verlängert APC die aPTT um das 2- bis 3-fache des Ausgangswertes. Beträgt die aPTT-Verlängerung weniger als das 2-fache liegt eine APC-Resistenz vor.
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- Abklärung einer angeborenen oder erworbenen Thrombophilie
- Abklärung der Ursache einer Thromboembolie
- Frauen mit positiver Familienanamnese vor Einnahme oraler Kontrazeptiva
- Abklärung der Ursachen rezidivierender Aborte
- Familienangehörige bereits bekannter Patienten mit APC-Resistenz
med. Bewertung
Die APC-Resistenz führt zu einer Verminderung der APC-Ratio. Die Prävalenz der angeborenen APC-Resistenz in der deutschen Bevölkerung liegt bei ca. 5-10 %. Hauptursache für eine APC-Resistenz ist die Faktor-V-Leiden-Mutation (FVL).
Die APC-Resistenz kann auch erworbene Ursachen haben. Hierzu gehören u.a.: Antiphospholipid-Antikörper, starke Faktor-VIII-Erhöhung.
Die Einnahme von DOAKs (Rivaroxaban u.a.) führt gehäuft zu falsch negativen APC Ratios (falsche "Normalbefunde").
In allen unklaren Befundkonstellationen ist dringend die Durchführung einer Mutationsanalyse (FVL-PCR) zu empfehlen. Diese sollte auch bei grenzwertiger Ratio und entsprechender Anamnese durchgeführt werden.
Orientierende Interpretation der APC-Ratio:
> 2,1 | Normalbefund |
1,9-2,1 | Graubereich (a.e. heterozygoter FVL-Befund) |
1,5-1,9 | heterozygote FVL-Mutation wahrscheinlich |
<1,5 | homozygote FVL-Mutation wahrscheinlich |
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage.
siehe auch: