vWF:Ag, von-Willebrand-Faktor-Antigen
Anforderung
Citrat (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Basisuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, täglich
Akkreditierung
Referenzintervall
Blutgruppenabhängiges Referenzintervall: Blutgruppe 0: 53,7 - 148,5 % Blutgruppe Non-0: 72,2 - 166,8 %
Präanalytik
Achtung! Gerinnungsanalysen sind besonders störanfällig auf Fehler in der Präanalytik (u.a. Blutentnahme und Probentransport).
Bitte beachten Sie folgenden Hinweise:
- Blutabnahme unter möglichst stressarmen Bedingungen durchführen.
- Kurze Stauzeiten einhalten.
- Möglichst großvolumige Kanülen verwenden.
- Citratblut nicht zuerst abnehmen.
- Bei der Abnahme auf das korrekte Füllvolumen achten.
- Röhrchen direkt nach der Abnahme durch vorsichtiges Schwenken gründlich mischen.
- Sofortige Einsendung des Citratbluts ins Zentrallabor. (Das Rohrpost-System darf verwendet werden.)
- Haltbarkeit je nach Parameter 4-12 Stunden.
Analytik
keine Besonderheiten
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Indikationen
- Diagnostik bei unklarer Blutungsneigung
- Differentialdiagnostik des von-Willebrand-Jürgens-Syndroms (vWS)
- Erkennen des vWS Typ 3
- Differentialdiagnose des Faktor-VIII-Mangels
- Differentialdiagnostik einer verlängerten Blutungszeit
- Therapiekontrolle
med. Bewertung
Das von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWS) ist die häufigste hereditäre Ursache einer Blutungsneigung. Man unterscheidet quantitative (Typ 1 und 3) und vorwiegend qualitative Defekte (Typ 2A, 2B, 2M, 2N). Zur Diagnosesicherung sind aufgrund der vielfältigen präanalytischen Einflußgrößen wiederholt bestätigte pathologische Laborwerte, sowie eine entsprechende klinische Blutungsneigung (Eigen- u/o Familienamnese!) notwendig.
Hinweis: Die alleinige Bestimmung des von-Willebrand-Faktor-Antigens reicht nicht zum sicheren Ausschluss oder Nachweis eines vWS aus. Bei auffälligen vWF:Ag-Werten oder bei entsprechendem klinischen Verdacht sind weitere Tests u.a. die vWF-Aktivität, vWF-Collagen-Bindungsaktivität, vWF-FVIII-Bindungsaktivität und ggf. vWF-Multimeren Diagnostik erforderlich.
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage.