IFE Immunfixation / Serum
Anforderung
Serum (mind. 1 ml)
Messmethode
Bearbeitungszeit
- Routineuntersuchung: Befund nach 3-4 Stunden, werktags
Akkreditierung
Referenzintervall
Präanalytik
Kein Plasma verwenden, um eine störende Bandenbildung durch Fibrinogen zu vermeiden.
Kontrolluntersuchungen sind frühestens nach 40 Tagen sinnvoll.
Bitte informieren Sie das Labor bei Gabe des Medikamentes Darzalex (Daratumumab), da eine medikamentenbedingte Bandenbildung in der Immunfixation und ein monoklonaler Peak in der Serumelektrophorese auftreten kann.
Auf Anfrage kann eine Abklärung von Darzalex in der Immunfixation im Serum durchgeführt werden.
Stabilität
- 2 - 8 °C
- 7 Tage
- -20 °C
- 1 Monat
Analytik
- Immunfixation: Kombination aus Elektrophorese- und Präzipitationsmethodik
Die Proteine werden entsprechend ihrer Ladung im Agarosegel getrennt (Elektrophorese). Anschließend werden monoklonale Antikörper auf das Gel aufgetragen. Während der Inkubation bilden sich AG/AK-Kompexe, die präzipitieren. Nicht gebundene Proteine werden ausgewaschen. Die Immunpräzipitate werden mit Saurem–Violett (acid-violet) Farbstoff angefärbt. Die in der Kontrollspur (übliche Serumprotein-Elektrophorese, SPE) auftretenden Banden werden mit den - durch die Immunfixation in den anderen Spuren erscheinenden - Präzipitationsbanden verglichen (Prüfung auf Plausibilität).
Messunsicherheit
Für aktuelle Angaben zur analytischen Messunsicherheit nehmen Sie bitte Kontakt mit dem wissenschaftlichen Dienst des Zentrallabors auf.
Allgemeines zum Analyten
Die Immunfixation im Serum dient zum Nachweis von monoklonalen Immunglobulinen bzw. Immunglobulin-Fragmenten.
Indikationen
- V.a. B-Zell-Erkrankung mit maligner monoklonaler Gammopathie (z.B. multiples Myelom bzw. Plasmozytom, M. Waldenström, Leichtketten-Myelom, CLL)
- Vorliegen von CRAB-Kriterien: Hyperkalzämie (calcium), Niereninsuffizienz (renal), Anämie (anemia), Knochenläsionen (bone)
- V.a. prämaligne monoklonale Gammopathie (monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz - MGUS)
- Hyperviskositäts-Syndrom (bei monoklonaler Gammopathie vom Typ IgM, M. Waldenström)
- Abklärung einer Kryoglobulinämie bzw. eines Kryopräzipitats
- AL-Amyloidose
med. Bewertung
- Eine monoklonale Bandenbildung in der Immunfixation erlaubt die Charakterisierung des monoklonal gebildeten Immunglobulins (Zuordnung zu Schwerkette und Leichtkette bzw. zu freier Leichtkette) bei prämaligner monoklonaler Gammopathie (MGUS) bzw. maligner monoklonaler Gammopathie.
- Zu beachten: Bei Gabe des Medikamentes Darzalex (Daratumumab) kann sich in der Immunfixation im Serum eine monoklonale Bandenbildung IgG, Typ Kappa zeigen, die unter Umständen von der Paraproteinämie des Patienten nicht zu unterscheiden ist und auch zu einem monoklonalen Peak in der Serumelektrophorese führt. Bei Gabe des Medikamentes Darzalex ist das Labor im Vorfeld zu informieren.
- Wichtige begleitende Untersuchungen der Immunfixation auch zur Plausibilitätskontrolle:
- Quantitative Bestimmungen von IgG, IgA und IgM sowie der Leichtketten Kappa und Leichtketten Lambda bzw. der freien Leichtketten Kappa und freien Leichtketten Lambda im Serum.
- Kappa/Lambda-Quotient der gesamten bzw. der freien Leichtketten
- Serumelektrophorese zur Beurteilung der Höhe eines M-Gradienten
- Immunfixation im Urin bei V.a. tubuläre Nierenschädigung mit Ausscheidung von Bence-Jones-Proteinen oder Immunglobulinen im Urin
- Bestimmung von β2-Mikroglobulin im Serum
- Anmerkung: Parainfektiöse, passagere monoklonale Gammopathien sind möglich. Meist zeigen sich in der Serumelektrophorese M-Gradienten geringer Höhe.
Labor
Zentrallabor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Quellen, Literatur und Verweise
- [1] Thomas L. Immunfixations-Elektrophorese. In: Lothar Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage, Band 2, 1378-1379
- [2] Kortüm et al. (2013) Multiples Myelom. Onkopedia Leitlinien. www.dgho-onkopedia.de
- [3] Kortüm et al. (2010) Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Onkopedia Leitlinien. www.dgho-onkopedia.de